Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

Durch's Taffatal nach Rosenburg und über Mühlfeld wieder zurück

von Bernhard Renner

Ich habe auf unserer Webseite ja schon oftmals über das Taffatal geschrieben und es scheint, dass die Möglichkeiten im und rund um das Taffatal unterwegs sein zu können, unerschöpflich sind. Heute marschiere ich die Strecke nach Rosenburg und über Mühlfeld wieder zurück.

Wir beginnen die Wanderung in Horn - bei der Pestsäule am Kirchenplatz. Die Wiener Strasse zurück ins Taffatal - am besten man orientiert sich nach dem Restaurant ARIAN, das fast direkt am Eingang zum Taffatal sein Lokal für euch geöffnet hat.
Von hier aus geht's weiter zur Kläranlage die man am Pfad oberhalb hinter sich lässt. Nur wenige Meter weiter kommt man am 'Elenoren-Brunnen' vorbei. Einst wurde der Brunnen von einer etwas oberhalb liegenden Quelle gespeist - heute ist diese leider versiegt.
Ein Stück weiter erkennt man linker Hand, etwas abseits, die Kapelle des Hl. Georg - wer Lust hat, kann diese paar Meter Umweg nehmen um dort Einkehr zu halten. Diese Kapelle liegt an der ehemaligen Strasse nach Horn hinein ... das ist aber auch schon einige viele hunderte Jahre her.

Wieder ein Stückchen weiter marschiert, liegt rechts vom Weg die ehemalige Spitalmühle. Zur Zeit ist diese durch Holzschlägerarbeiten echt gut erkennbar. Und gleich oberhalb, am rechten Taffaufer sieht man die Mauern des Judenfriedhofs - von dort werden wir heute auch nochmals lesen.
Vor uns erkennt man schon das kräftige Felsmassiv - und unscheinbar, fast ganz oberhalb, erkennt man ein Kellergewölbe. Links davon hinterbei befand sich die ehemalige Burg Rietenburg. An diesem Felsmassiv war heute morgens schon was los: Bouldern war angesagt - nein, nicht ich ;-)

Gleich danach überqueren wir zweimal die Taffa über jeweils zwei Holzbrücken und halten uns nach der zweiten Brücke links in Richtung Rosenburg. Von rechts, so werden wir heute auch noch lesen, kommt man vom Judenfriedhof kommend rein ins Taffatal. Wir aber halten uns weiter nach links und folgen dem rechten Taffaufer am Pfad entlang weiter. Schon wenige Schritte weiter befindet sich die Kletterwand, die auch aktiv und gut genützt wird.

Nur wenige Gehminuten weiter erkennt man das Betongerüst der Umfahrungsstrasse - welche wir auch unterhalb durchmarschieren und schon unmittelbar am linken Taffaufer das nächste ehemalige Mühlengebäude erkennen: Die Strommermühle - diese wird seit 1983 als Betriebsgebäude der Firma Draxler geführt.

Nun geht es weiter, den schmalen Pfad entlang - links die Taffa und rechts die typischen Felsformationen des Tals - bis wir zur nächsten Mühle, der Seglmühle. Dies war die einzige Mühle, die sich am rechten Taffaufer befand bzw. das Gebäude dort noch immer steht. Heute befindet sich auf dem Grundstück ein Pferdegestüt. Gleich nach dem Gestüt halten wir uns wieder links, überqueren ein kleines Rinnsal und folgen weiter dem Taffalauf. Hier erkennt man am linken Ufer noch Mauerreste - welchem Zweck diese dienten, konnte ich noch nicht eruieren.

Schon bald gelangt man auf die Verbindungsstrasse nach Mühlfeld, die wir auch überqueren werden. Zuvor aber noch eine kurze Info zum Gebäude, das linker Hand, ebenfalls am linken Taffaufer, steht: die Gschmeidlermühle - die in den Grundbüchern bis 1797 als Kreussen- oder Kroissenmühle benannt war. Aber nun überqueren wir die Strasse, steigen ein paar Stufen runter um das Strassenniveau zum angrenzenden Feld auszugleichen und wandern munter weiter. Die Taffa fliesst hier eher gemächlich - fast herrscht Stillstand des Gewässers. Das Warum erkennt man schon ein Stückchen weiter vorne: hier ist eine Flusswehr verbaut, die das Wasser etwas zurückstaut und so die Fliessgeschwindigkeit auch stark drosselt.

Bis zur Raschmühle, die sich gegenüber einer grösseren Lichtung, am linken Taffaufer befindet marschieren wir nun wieder ein paar Minuten. Die Raschmühle war auch sehr lange in Betrieb und stellte die modernste und leistungsfähigste Mühle des Taffatales dar. Erst 1980 wurde der Betrieb stillgelegt.

Wir folgen dem Wanderweg, queren wieder eine doch grössere Lichtung und gelangen schliesslich - schon am Ende des Taffatales - an eine weitere Wehranlage. Über eine kleine Brücke queren wir den Mühlschuss (?) und bewegen uns bis raus auf den Gehsteig der Bundesstrasse von Horn nach Rosenburg. Hier halten wir uns rechts und bewegen uns raufwärts - eigentlich treten wir hier schon den Rückweg an.

Das kurze Steilstück mag wohl anstrengender als das Bisherige sein - jedoch ist auch dieses überwindbar und gut zu gehen. Oben angekommen öffnet sich die Landschaft ein wenig und wir marschieren nun ein Stück lang oberhalb der Taffa. Folgt man den schmalen Pfad am Waldrand, so mündet dieser bald in einen Feldweg und dann in eine befestigte, asphaltierte Strasse. Ab hier beginnt dann für einen doch langen Abschnitt ein durchgehend asphaltierter Wegeabschnitt bis nach Horn rein. Doch wir sind noch nicht in Horn und müssen noch durch ein sehr kurzes Waldstück und einer hochgelegenen Ebene über Mühlfeld rein bis nach Mühlfeld marschieren. Von dieser genannten Ebene aus, bekommt man einen herrlichen Rundumblick - bis rüber nach Maria Dreieichen und über die Dächer von Mühlfeld hinweg, rein nach Horn.

Mühlfeld selbst kann man entweder, so wie ich auf dieser Route, über die Hauptstrasse durchqueren, oder man wählt eine der möglichen abseits führenden Gassen von Mühlfeld.
Ausserhalb von Mühlfeld folgen wir den Agrarweg, der nun direkt bis nach Horn führt. Vor der Horner Umfahrung biegen wir links ab und folgen der Strasse, sodass wir durch die Unterführung unter der Umfahrung sicher auf die andere Seite gelangen können. Die Unterführung ist übrigends auch eine sehenswerte Ansammlung von Kunstwerken von „jungen Künstlern von morgen“ ... Achtung beinhaltet ein kleinwenig Sarkamus ;-)

Wir folgen weiter der Strasse und verweilen kurz nach Ortsbeginn. Hier können wir entscheiden, ob wir nochmals eine Schleife von ca. 1,5km im Taffatal nehmen, oder ob wir die Strasse in die Riedenburgstrasse sogleich weitergehen. Ich habe in dieser Tour die Route durch das Taffatal gewählt und biege hier rechts zum Judenfriedhof ab. Am Judenfriedhof vorbei geht's wieder runter ins Taffatal. Hier kann man auch nochmals einen Blick vom Felsen runter auf die Spitalmühle erhaschen, bevor wir wieder zu den beiden Brücken gelangen, die wir schon vom Beginn unserer Wanderung kennen. Die kommenden ca. 1,5km bewegen wir uns auf bereits marschiertem Pfad - aber in die gegengesetzte Richtung.

Kurz vorm, oder auch beim 'Elenoren-Brunnen', biegen wir links ab und überqueren die Holzbrücke, die über die Taffa führt und folgen wieder dem Pfad bis rauf zur Ummauerung des Schlossparkes des Schloss Horn. Hier befindet sich auch das Naturdenkmal 'Taffaeinhang'. Nur wenige Meter weiter stossen wir auf die Riedenburgstrasse.

Die Riedenburgstrasse marschieren wir nun weiter bis ans untere Ende der Schloss-Ummauerung und halten uns hier rechts in Richtung Innenstadt - auch hier haben wir noch die Mauer des Schlossparkes rechterhand bevor wir über den Piaristensteig zurück in den Stadtkern, zur Pestsäule kommen.

Hier endet auch die Tour und ich freue mich, dass ihr mich ein Stück weit der Wanderung gefolgt seid.
Die Tour ist 12 Kilometer lang und in 2,5 bis 3,5 Stunden gut zu schaffen. Durch das Taffatal empfehle ich gutes Schuhwerk, damit man auch nach Regenfällen oder Tauwetter gut durch die morastigen Stellen kommt :-)
Ich gehe immer wieder gerne durchs Tal der Taffa - obwohl ich mir eingestehen muss, dass durch die vielen Holzschlägerarbeiten und den damit verbundenen Wegeverbreiterungen der letzten Jahre, es nicht mehr den Charme besitzt, den es vor noch gut 10 Jahren hatte. Was es jedoch noch immer hat: Faszination Natur! Und es gibt gefühlt bei jeder Durchquerung Neues zu entdecken.

Tipp:
Für einen netten Abschluss empfehle ich das Restaurant und Cafe AUSKLANG.
Nachdem du den Piaristensteig überquert hast, gehst du nach rechts, durch den Torbogen ins Kunsthaus, durchschreitest den Arkadenhof und schon kommst du ins Restaurant.


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