Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

2015 - Reise nach Usedom

von Bernhard Renner

Für den Urlaub 2015 machten Sonja und Bernhard eine Toyota-Fahrt rauf an die Ostsee, genauer gesagt war das Ziel Usedom - die weissen Dünen der Ostsee.
Aufgeteilt hatte sich die Reise auf gesamt 8 Tage - wobei jeweils 3 Tage für die Anreise bzw. Abreise und 2 Tage für Usedom verfügbar waren.
Eine Reise, die sich gelohnt hat!

Das Ziel war, wie vermerkt, Usedom - Toyota mit Dachzelt, Navi und Landstrassen waren Voraussetzungen. Geplante Tagesetappen bis hin zum jeweils möglichen angestrebten Campingplatz, wo wir die Nächte verbrachten. Also Voraussetzungen, die einerseits machbar und andererseits sehr gut überschaubar waren.
Mit nicht mehr als diesen Überlegungen und einigen Reiseutensilien ging's also los. So zum Beispiel hatten wir einen klappbaren Pavillion mit eingepackt. Dann waren da noch jede Menge Kabel und Akkus inkl. den Ladegeräten, die wir über einen 12V/220V-Wandler während der Fahrt luden bzw. dann an den Campingplätzen via den Steckdosen vor Ort. Meine Kamera (die ja mittlerweile ein treuer Begleiter geworden ist), Laptop, Smartphone mit prepaid Datenvolumen über das Roamingnetz für Deutschland, eine Kühlbox, die permanent auf dem kurz zuvor installierten Dauerplus des Fahrzeuges hing und Wasser, das wir für die Fahrt benötigten. Mit weiteren Getränken und Speisen versorgten wir uns dann einfach immer während des Tages bzw. für Abend- und Mittagsmahl ging's dann immer in den Supermarkt.
Für das Dachzelt gab's noch eine Decke und jeweils einen Schlafsack, Taschenlampe und ... nein, das war's dann auch schon.
Also in Summe überschaubares Handgepäck.
Für die Reiseroute besorgten wir uns einen Campingführer Europa, der uns sehr gute Dienste erwies - vor allem für die Tagestouren war dieser sehr gut lesbar um auf den nächsten Campingplatz zu bringen, an dem wir dann die nächste Nacht verbrachten.




18.Juli - Abreisetag

Begonnen hatten wir die Fahrt um 6:45 Uhr bei einem Kilometerstand von 339'716.
Rauf über's Waldviertel nach Sandl zur Talstation der Skiliftanlage, wo wir die erste Pause eingelegt hatten um uns ein wenig die Füsse zu vertreten.
Dann ging's weiter nach Freistadt, wo wir irgendwie gleich mal eine Strecke doppelt gefahren sind, weil uns das Navi unbedingt auf die S10 schleusen wollte - aber nicht mit uns! Denn wir wollten ja Landschaft sehen und somit Schnellstrassen und Autobahnen meiden.

Dann ging's weiter ein Stück durch Tschechien rein nach Deutschland - wo wir gegen 12:00Uhr uns eine kleine Jause in Chum gönnten.
Die Tagesetappe endete in Mitterkirch am ersten Campingplatz um 16:30Uhr » gefahrene Tagesleistung 404 km
Und gesehen hatten wir zwischendurch doch einiges - ja, korrekt, wir fröhnten am Wegesrand unserem Hobby, dem Geocaching ;-)

Dann wurde das Quartier aufgeschlagen und bezogen, gegessen, entspannt und das Ziel für den nächsten Tag besprochen ...

19.Juli - ein neuer Tag ein neues Ziel

Das für heute angepeilte Tagesziel lag errechnet etwa 380 km weiter vor uns - Höhe Berlin, Campingplatz in/bei Brandenburg. Das sollte sich soweit ausgehen, dass wir vor Annahmeschluss das „Quartier“ beziehen können.
Also machten wir uns gegen 9:45 Uhr startklar und los ging die zweite Etappe ...

Die Fahrt erwies sich als angehnehm und einfach - viele nette Ortschaften und verdammt viel eeeewig lange schnurgerade Strassen und links und rechts am Strassenrand ebenso lange Bäume » Strassenalleen mit schier unendlicher Weite.

Kurz vor mittags kamen wir im tschechischen Ort Jachymov an - ein Dorf, das wohl seinen Höhepunkt bereits sehr lang her erlebt hatte. Einst ein Kurort mit bewegter Vergangenheit, naheliegend die Olympischen Spiele von 1930, stellt der Ort heute ein Bild des Verfalles und des Ruins dar. Verfallene Häuser und heruntergekommene Strassen und Wege sind wohl der Rest einer edlen Vergangenheit.
Doch schon ein Stück weiter dem Pass hinauf stellt sich ein anderes Bild dar. Denn da sind noch heute einige Skigebiete im Einsatz - zumindest zeugen Lift- und Hotelanlagen davon.

Der Pass war dann auch wieder die Grenze zurück nach Deutschland ...
Lange Panoramastrassen mit herrlichem Blick in die weite Gegend werden von Dörfern mit längst vergangener Industrie abgelöst. Oben am Bärenstein gönnten wir uns wieder ein kleines Päuschen um uns ein wenig mit Informationen weiterzubilden.
Wieder zurück in der „Ebene“ ging's weiter über schier endlose Strassen ohne grossartigen Ereignissen. Was sehr aussgewöhnlich und darum hier zu vermerken ist: Windkraftwerke - über die Windräder - unzählige davon - kaum ein Kilometer, an dem man fährt ohne dass man welche zu Gesicht bekommt.

Der nächste etwas längere Aufenthalt war in Meissen, wo wir an einem ruhigen Platz direkt an der Elbe eine Jause zu uns genommen hatten.
Die Stadt selbst hatten wir mit dem Fahrzeug erkundet und haben uns da durch einige echt enge Gassen zwengen müssen.
Der Blick nach vor auf die Elbe und im Rücken die Altstadt ... das hatte was!

Weiter ging's dann wieder auf schnürl-geraden Strassen durch mehr oder weniger einsame und/oder verlassene Dörfer, vorbei an einem Atomkraftwerk bis hin zum abendlichen Ziel - ein Campingplatz, den wir gerade noch ne Minute vor dem Zusperren erreichen konnten.
Schnell noch ein Platz neben dem See ausgemacht und schon konnten wir unseren Standort für die Nacht herrichten, bevor wir den Abend genüsslich ausklingen liessen.

20.Juli - am dritten Tag endlich in Usedom

Den gestrigen Abend hatten wir noch gemütlich ausklingen lassen. Die Umgebung des aussenliegenden Stellplatzes mitten in der Natur lud natürlich auf ein wenig mehr ein ... Abendessen, Plaudern und in Gedanken schwelgen und die Tagesroute für den heutigen Tag planen - bis dann die Müdigkeit siegte und wir unseren Rückzug in unser trautes Heim wagten.

Frühmorgens aufgestanden und das Frühstück zubereitet, dann noch ein Rundgang am Ufer des angrenzenden Sees um ein paar Impressionen mit auf die Reise zu nehmen. Die heutige Etappe sollte uns bereits nach Usedom bringen und sollte ein eher kleine Strecke von etwa 300km sein. Der Plan für heute: Fahren und zeitgerecht am Ziel sein um auch noch einen freien Platz an einem Campingplatz zu finden - denn reseviert hatten wir ja nicht.

So ging es weiter auf die Strasse wo sich links und rechts wieder sehr ähnliche Landschaften und Ortschaften zeigten wie bereits am vergangenen Tag. Die ehemalige DDR ist zwar schon sehr weit und sauber ausgebaut, aber es gibt noch immer ausreichend architektonische Zeitbilder, die das Landschaftsbild eines Ortes oder eines Feldes aus bereits längst vergangenen Tagen zeigen.
Was uns an diesem Tag hängengeblieben ist, sind die schier endlos langen und grossen Schweinemastanstalten die die Strassen säumen. Kilometerlange Gehöfte mit Stacheldrahtzäunen umzäunten Todestrakte ... auch wenn ein Schnitzerl aus dem Supermarkt lecker schmeckt, da beginnt man dann schon mal zum Nachdenken, wie und was und wo und wofür ...

Wie schon erwähnt, loggten wir auch immer wieder das eine oder andere Doserl, das sich am Wegesrand befand. Heute kamen wir dann an einem echt schönen „Naturschauspiel“ vorbei. Wobei Mutter Natur das eine und wir Menschen das andere dazu beigetragen haben:
Ein eeeeeeewig alter, riesengrosser Baum - ein Dank an die Menschen in dieser Gegend, dass sie den Baum bis heute am Leben gelassen haben!

Dann ging's wieder weiter durch wunderschönen Gegenden bis wir dann wieder mal eine Pause für eine Jause eingenommen hatten. Am Wegesrand schlugen wir unser Lager auf und genossen die mittäglichen Sonnenstrahlen.

Die weiteren Kilometer waren dann schon mit etwas Ungeduld gepaart, da wir bereits das eine odere andere Richtungsschild für Usedom erblicken konnten und somit wussten, dass das Ziel zum Greifen nahe sei.
Kurz vorm Ziel kamen wir an einem, mir nicht erkennbaren Naturschauspiel vorbei - ein Striefen mit gut 5 km Länge bestückt mit toten Holzstämmen die aus dem Erdboden ragten. Und um dem Schauspiel noch eins drauf zu setzen sassen am letzten Abschnitt dieses toten Waldes an den Spitzen der Baumstämme grosse schwarze Rabentiere ... fast zum Fürchten.

Dann war es endlich soweit - Usedom! Wir hatten heute nicht nur unser Tagesziel, sondern auch unser Reiseziel erreicht.
Nun hiess es sich zu orientieren und ein neues Ziel, nämlich einen Stellplatz auf einem Campingplatz zu finden. Ein Kurzbesuch in einer Informationsstelle zeigte uns einerseits, dass wir am richtigen Weg sind und andererseits, dass die Hochsaison eingesetzt hat und Stellplätze möglicherweise noch frei wären ... nun ja, ein nicht gerade angenehmes Gefühl.

Die Insel Usedom aber besitzt doch sehr viele Campingplätze sodass wir schon nach kurzer Suche und Nachfrage - sprich am dritten Campingplatz - fündig wurden. Und es war gut so! Denn dieser Campingplatz war echt ein lässiger ... sehr nahe am Meer und rundherum Wald.

So bezogen wir unseren Stellplatz, machten unser Quartier für die nächsten Nächte klar, genehmigten uns einen Trink um dann noch den Sonnenuntergang über der Ostsee zu geniessen.

21.Juli bis 23.Juli - eine echt wunderbare Zeit an der Ostsee
» 21.Juli


Nun war der erste „echte“ Urlaubstag da. Hier werden wir nun die nächsten Stunden und Nächte verbringen um das Flair, die Gegend, die Leute, das Meer zu geniessen.
Bis hierher waren wir also 3 volle Tage mit gesamt 1.247 km unterwegs - nur Landstrasse, keine Autobahnen, teilweise Schnellstrassen und Städteumfahrungen, kein Stress, keine Pannen, ... einfach nur fahren und Gegend ... und die Belohung für diese Kilometer war nun diese Gegend hier. Was wir zu diesem Zeitpunkt schon sagen konnten: hat sich gelohnt und jederzeit wieder!

Der Campingplatz war sehr gut für den Tourismus ausgelegt - ein kleines Geschäft für Lebensmittel und Alltagsgegenstände, Gastgewerbe und jede Menge Möglichkeiten um Kinder zu unterhalten. Nicht zu laut, nicht zu anstrengend, geeignet für die ganze Familie. Gut platzierte Stellplätze - alle mitten im Wald. WLAN, Stromversorung, ausgezeichnete Sanitäranlagen und und und.

Den heutigen Tag nutzten wir mit einer Erkundugstour auf den langen Steg, den wir am gestrigen Abend noch von unserem Strandabschnitt sehen konnten. Geholfen haben uns hier natürlich die Geodaten aus unserem Caching-Navi ;-)
Entlang der Dünenwege hantelten wir uns an grösseren Hotelanlagen vorbei um dann an der Strandpromenade zum Steg abzubiegen. Dort lag einen Unterwasser-Kapsel vor Ort, die für einen Tauchgang und die Erkundung der Unterwasserwelt der Ostsee Touristen einlud - natürlich müssen wir das auch machen!

Nach der Unterwassertour hielten wir uns noch ein wenig am Steg auf, denn die grosse Anzahl an neugierigen und hungrigen Möven regte uns zum Verweilen an. Danach ging's weiter - entland der Dünenwege um einen ausgiebigen Rundwanderweg zu absolvieren, bevor es dann so gegen 14 Uhr nachmittags in einer Pizzeria endlich unser wohlverdientes, erstmals nicht selbstgemachtes, Mittagsmahl gab.

Das timing war echt genial, denn kaum 5 Minuten später zog über den Inselabschnitt ein Regenschauer nieder, den ich in solche einem Ausmass noch nie erlebt habe! Literweise pro Milimeter über gut 30 Minuten - um dann genauso rasch wieder zu verschwinden wie er aufgetaucht war.
Die Einheimischen dürften soetwas kennen, denn die Kellner waren wohl mit dem Ausleeren der Markiesen beschäftigt, nahmen das aber eher relaxed hin ...
Wie aber würde das unser Dachzelt und der Pavillion am Campingplatz überlebt haben? Haben die Windböen den Pavillion abheben lassen? Nun ja, erst mal fertig essen, Bierchen austrinken und dann sich auf den Weg machen.

Zurück am Campingplatz stellten wir fest, dass zwar vieles völlig durchnässt war - der Pavillion zwar stand, aber mit super viel Gehölzern gespickt war - der dauernd anhaltende „Wind“ die Nässe aber rasch wieder wegtrocknen liess.

Der späte Nachmittag wurde dann wieder am Strand verbracht - und dort merkte man dann überhaupt nichts mehr von einem Wolkenbruch, der nur wenige Stunden vorher gewütet hatte.
Am Strand blieben wir dann wieder bis zum Sonnenuntergang um uns zurück ins Quartier auf die Nachtruhe vorzubereiten ... Abendessen und ein Bierchen! Ache ja, und den nächsten Tag planen bzw. entscheiden ob wir nicht noch einen Tag anhängen wollen ;-)

Die Entscheidung, dass wir einen Tag länger bleiben, war rasch gefällt und wurde einstimmig mit einem klaren JA beantwortet. So wurde an diesem Tag auch gleich mal die Heimreise geplant, die dann eben etwas straighter quer durch die Lande verlaufen würde, um diesen einen Tag wieder reinzubringen.

» 22.Juli

Für den heutigen Tag hatten wir uns Fahrräder organisiert, um doch wenig weiter rein ins Land fahren zu können. Auch hier hat uns das Caching-Navi wieder gute Dienste geleistet, sodass wir eine angenehme Runde mit gesamt etwa 30km kurven durften.
Die (Rad)Wege allesamt sehr gut ausgebaut und alles flach - da macht Radfahren auch mir Spass ;-)

Vorbei an einem Überbleibsel der Weltkriege (Bunker) an Kuhherden und Kleinbächen - das wohl genialste was wir gesehen haben war die Lokomotive im Garten. Ja korrekt, da hat sich ein Eisenbahnfan eine alte Zugmaschine mitsamt dem Signal in den Garten gestellt ...

Am Ende des Tages, wurde der Tag wieder sinnvoll beendet - mit Abendmahl und gemütlichen Zusammensitzen.

» 23.Juli - leider geht's heute schon wieder in Richtung Heimat

Nun war er auch schon wieder vorbei ... die beiden Tage an der Ostsee waren eindeutig zu kurz - sodass wir die Abreise noch etwas hinausgezögert hatten um den Tag einerseits stressfrei zu beginnen und andererseits noch eine wenig Zeit im Gehölz des Dünencampingplatzes zu geniessen.

Erst so gegen halb 10 Uhr verliessen wir den Campingplatz mit einem Kilometerstand von 340.864km um das Ziel Cottbus im Spreewald noch vor Abendanbruch zu erreichen. Heute sollte auch der 341.000km auf den Tacho kommen ;-)

Wieder ging es an bereits bekannten Strassen- und Landschaftszügen vorbei. Zwischendurch wieder eine kleine Rast für eine Jause eingenommen, endete der Tag an einem netten Campingplatz, der zwar klein aber dafür echt fein war.
Hier wurden wir dann auch das erste mal direkt auf unser Dachzelt angesprochen - die Erfahrung mit dem Dachzelt hatten wir eigentlich an jedem der Stellplätze gemacht: die Leute schauten und staunten - sehr ungewöhnlich so eine Behausung am Dach eines Fahrzeuges. Die nette ältere Dame aber erklärte uns heute, warum das denn so ungewöhnlich sei. Einerseits erfreut und andererseits stolz, dass sie uns das mitteilen konnte, erklärte sie uns, dass das Dachzelt eine Erfindung für den ehemaligen Ostblock, der DDR war. Früher schnallte man ein Zelt auf seinen Trabi, weil man das Geld für einen Wohnwagen einfach nicht hatte. So konnte man mit einem Zelt im Huckepack aber genauso kostengünstigen Urlaub machen. Das Dachzelt ist also ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten ;-)

Abends unternahmen wir noch einen kleinen Rundgang in die nähere Umgebung, der aber eher kurz ausgefallen war - der Schlaf war uns heute wichtiger ...
Kilometerleistung für den heutigen Tag: 365km

24.Juli - der letzte Tag und die letzte Nacht

Vom Nachquartier sind wir so gegen 9 Uhr aufgebrochen um uns weiter auf die Strassen in Richtung Heimat zu machen. Der Tag war wieder gespickt mit Dosen-Suchen und sonst ohne besondere Vorkommnisse.

Abends bezogen wir einen Campingplatz an einem kleine überschaubaren See. Der Tag war anstrengend und das Wetter schien sich über Nacht zu wenden - aber leider nicht zum Guten sondern zum Schlechten. Aber mal abwarten und den nächsten Tag abwarten.
Wir nahmen somit unseren Platz an einer Wiese nahe dem Teich ein und richteten uns in schon in gewohnter Form ein. Abends gab's dann Marshmallows vom Grill ;-)

25.Juli - der Tag an dem ich froh war aus dem Fahrzeug zu kommen ...

So gegen 3 Uhr morgens weckte mich Sonja, ich solle doch mal nach draussen schauen - sie denkt, dass da ein Gewitter aufzieht. So kraxelte ich raus und beobachtete die finster Nacht - Wetterleuchten, die mich beunruhigten. Liegenbleiben und hoffen, dass das Gewitter über uns drüberzieht? Nein, denn einen Schritt weitergedacht wäre das eine nicht so kluge Entscheidung gewesen. Feuchte Wiese, am Ufer eines Teiches ohne höhere Bäume oder Gebäude in der Umgebung unseres Fahrzeuges, sodass wir wohl der höhchste (Anziehungs)Punkt für einen eventuelle Blitzschlag seinen ... nein, das klingt nicht vernünftig - sodass ich gleich mal begonnen hatte, das Fahrzeug einzuräumen. Sonja nahm dann mal in der Fahrgastzelle Platz, sodass ich das Dachzelt verstauen konnte.
Dann hiess es abwarten, so unser Plan. Aber abwarten mussten wir nicht lange, denn keine 10 Minuten später war das Gewitter genau über uns - strömender Regen und Blitze, die am gegenüberliegenden Ufer des kleinen Teiches auch viele Jugendliche auf den Plan schrie, ihre Sachen in ihren Zelten zu verstauen. Da wimmelte es plötzlich am ganzen Gelände von aufgescheuchten Menschen.
Wir hatten den Platz bereits gestern Abend bezahlt, sodass wir dann um 4 Uhr beschlossen, die Nacht abzubrechen und bereits die ersten Kilometer zu fahren.

Einige Kilometer weiter liess dann der Regen nach und der Morgen begann - wir beschlossen aber trotzdem mal links abzubiegen um den Weg zu einem Aussichtsturm zu nehmen - nun ja, dieser war aber natürlich zu dieser Tageszeit noch nicht offen - immerhin war's erst etwa 6 Uhr frühmorgens. Aber egal, denn es gab nicht nur den Turm, sondern auch eine kleine natürliche Plattform von der aus wir in die Weite der Gegend gucken konnten.
Aufsteigender Morgendunst gepaart mit den ersten Sonnenstrahlen - ein Anblick wie aus dem Bilderbuch! unbezahlbar!

Auch kamen wir wieder in der tschechischen Stadt vorbei, die wir bereits bei der Hinfahrt durchquerten - ihr erinnert euch? Genau das Olympische Dorf von 1930.

Irgendwo in Tschechien bogen wir zu einem scheinbar unbesetzten Bahnhof ab - dort konnten wir die Ein- und Ausfahrt einer Sonderfahrt beobachten. Wohl ein Highlight für Eisenbahnfans - für uns eher eine nette Abwechslung für den Tag.

Das war dann auch der heutige Tag, denn irgendwann am frühen Nachmittag fuhren wir auch schon über die Grenze von Tschechien ins Waldviertel » Neu-Nagelberg und wieder österreichischen Boden unter uns.
Ein anstrengender Tag lag hinter uns - aber auch dieser Tag hatte etwas Gutes: Urlaub :-)

Zusammengefasst möchten wir berichten:

Diese Reise an die Ostsee würden wir sofort wieder machen! Ja, korrekt - aber nicht in dieser Form. Wir denken, dass wir zuviel Zeit mit Anreise „vergeudet“ hatten - wenn auch eine schöne Erfahrung, die ehemalige DDR zu erleben, so wäre der direkte Weg um zumindest einen Tag einzusparen besser um einfach noch ein wenig mehr Zeit an der Ostsee verbringen zu können.
Autobahn? Nein, ich denke, das wäre wohl eine Option um den direkten Weg zu nehmen um nochmals schneller oben zu sein, aber nur wenn man das wirklich will.

Usedom ist wirklich eine Reise wert! Juli 2015 war in dieser Woche in Österreich die Woche der Hitzerekorde, von denen wir kaum etwas mitbekommen hatten. Wolkenloser Himmel war ab und an mal vorhanden, aber bei weitem nicht die Hitze wir hier im Waldviertel.
An der Ostsee selbst weht immer eine angenehme Brise, die tagsüber auszuhalten ist, aber ab 17 Uhr, wohl ohne Überkleidung fast unangenehm wird. Das nächtliche Sitzen vor dem Fahrzeug war ohne Weste eher unangenehm als möglich. Trotzdem ein echt super Wetter (abgesehen von der letzten Nacht/Tag) gehabt.
Die Leute, die Strassenverhältnisse echt in Ordnung - keine Mentalitätsbarrieren vorhanden - im Gegenteil: unsere deutschen Nachbarn an der Ostsee sind ein echt nettes Völkchen ;-)

Ostsee wir kommen wieder!

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