Regenerationsrunde Breiteneich
26 Nov 2023
von Bernhard Renner
Zwei Gipfel von etwa 2200m und 2300 m, der Klomnock und der Mallnock, waren unserer heutigen Wanderroute in den Kärtner Nockbergen. Eine teils anstrengende Wanderung, die sich aber allemal gelohnt hat.
Wir verbringen gerade ein paar Tage in Bad Kleinkirchheim - ein Kärtner Luftkurort inmitten eines bekannten Skigebietes.
Wanderrouten gibt es hier ausreichend, doch heute haben wir uns eine Tour ausgesucht, die uns über die Nockalmstrasse rauf auf die Glockenhütte, auf 2024 m bringt. Schon die kurvenreiche Anfahrt und die damit verbundene Aussicht in (fast) allen Richtungen, lässt die wunderbare Umgebung hier erahnen.
Direkt am Parkplatz der Glockenhütte stellten wir unser Fahrzeug ab, packten die Rucksäcke auf unsere Rücken und schon ging's los.
Der Aufstieg auf den ersten Gipfel, auf den 2331m hohen Klomnock, erweist sich als wohl anstrengend, aber dennoch als "angenehm" zu begehen. Wir überwinden die etwa 300 Höhenmeter auf eine Distanz von etwa 1,5km und einer Steigung von 16 bis 23%. Immer wieder bleibt Zeit für einen genialen Panoramablick, rein ins Land. Dank noch Sonnenschein und noch klarem Wetter konnten wir sehr schöne Blicke in die Ferne erhaschen.
Aber nicht nur in der Ferne gab's einiges zu sehen - nein, auch in der Nähe: neben Gemsen, die die offenen Hänge querten, konnten wir auch Murmeltiere ausmachen. Zuerst bemerkt man sie wohl akustisch. Sie stossen Pfeiflaute aus, um die anderen Gefährten zu warnen - ja, und dann schaut man und schweift die Blicke in die Richtung der Rufe, und schon erblickten wir das eine oder andere Tier.
Der Gipfel des Klomnock war von einer Kuhherde "besetzt". Nicht überraschend, denn man bewegt sich durchwegs auf Almen und damit im Wohnzimmer der Kühe.
Droben am Gipfelkreuz wurde eine kurze Rast eingelegt und dann ging's auch schon wieder weiter - Schritt für Schritt rüber zum nächsten Gipfel, dem Mallnock.
Auch dieser Weg ist wieder begleitet von vielen vielen wunderwaren Eindrücken und lässt dann schon mal vergessen, dass es auch hier Passagen gibt, die unsere Aufmerksamkeit bedarf. Felsige Passagen wechseln sich mit leichteren Wegen ab. Auch die mittlerweile vermehrte Frequenz der Wanderer lässt uns konzentriert im Gelände marschieren.
Der Mallnock liegt auf 2226m Seehöhe und war bei unserer Ankunft "übersäht" von Gipfelstürmern. Jeder will 'sein' Selfie vorm Gipfelkreuz erhaschen ... hier liessen wir genau dieses aus - denn das war ein Kampf gegen Windmühlen :-)
So setzten wir uns, nahmen unsere Jause zu uns und genossen noch die Aussicht, bevor es wieder weiterging.
Die nächsten Kilometer waren einerseits bergab oder eher eben zu gehen und vor allem einfach. Dieses Stück des Weges ist ein beliebtes Ausflugsziel für "Kurzwanderer", die den Biosphären-Rundwanderweg nehmen.
Aber schon bald hatten wir auch diesen Weg wieder verlassen und bewegten uns nun wieder einsam auf einem Pfad, der uns den Nordhang entlang wieder zurück bringen wird.
Auch dieses Seite, die zweite Hälfte des Wanderweges war geprägt von herrlichen Eindrücken was uns Mutter Natur so alles zeigen möchte. Gesteinsformationen, braun gefärbt und wohl schon tausende Jahre hier ruhend. Kühe auf der Weide, mit Kleinstkälbern und Muttertieren. Und natürlich auch wieder die Rufe der Murmeltiere.
Der blaue Himmel mit dem wir gestartet sind hatte sich mittlerweile in ein graues Wolkenfeld verwandelt und dann, etwa eine halbe Stunde vorm Ziel begann es dann doch noch zu regnen - nicht lange, nicht stark, aber trotzdem soviel, dass wir uns in unsere Regenjacken einmummten. Dies war auch das letzte Stück, wo wir nochmals bergauf wandern mussten - nicht viel, nicht weit und vor allem trotzdem nicht schwierig - nur steinig ;-)
Nach einer etwa 3 Stunden langen Wanderung erreichten wir dann wieder die Glockenhütte, wo wir uns noch bei Speis und Trank niederliessen ...
Die Almen der Nockalmen sind mittel bis schwer zu begehen. Die Wege sind sehr gut markiert und ausgebaut/ausgetreten. Dass es mal etwas schwieriger wird, merkt man nicht gleich, denn die Umgebung, die Eindrücke und das Gesamtbild lassen einem genau dies vergessen.
Wollen wir wieder hier her? Definitiv!