Mit den Schneeschuhen unterwegs
03 Dez 2023
von Bernhard Renner
Von der einst mächtigen Burganlage Falkenstein im Strassertale zeugen heute nur noch ein romanischer Torbogen und Mauerreste des Kapellenturms.
Die Burg wurde erstmals 1143/1148 urkundlich erwähnt. Sie war im Besitz des stolzen Rittergeschlechtes Falkenberg.
Durch mutmassliche Überfälle auf Zwettler Besitztümer, beauftragte König Albrecht I. von Habsburg seinen Sohn Herzog Rudolf III. unverzüglich die Burg Falkenstein einzunehmen. So wurde die Burg im September 1299 von den umgrenzenden, höheren Bergen aus belagert und mit Katapultgeschossen angegriffen. Es wurden dazu aus Steinbrüchen um Eggenburg mit 72 Wagenladungen Tag und Nacht etwa 8.000 Steine herangeschafft. Mit diesen wurde die Burg beschossen und schlussendlich auch eingenommen. Der Kampf dauert vom 29.September 1299 bis zum 25.März 1300 an. Bis sich schlussendlich Rapoto den Kapitulationsverhandlungen stellte und daraufhin die Burg aufgab.
Auf Wunsch seines Vaters, liess Herzog Rudolf III. die Burg schleifen - anhand der Tatsache, dass die Burg ein halbes Jahr lang beschossen wurde, geht man davon aus, dass auch genau das Ziel der Belagerung war. Die Burg war so stark in Mitleidenschaft gezogen worgen, dass sie als Ruine wertlos für die Eroberer war.
Heute erkennt man in der Anlage kaum mehr Mauerreste. Geblieben sind eine romanische Toranlage und der Kapellenturm. In diesem Turm waren einst jeweils eine Sakralraum im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss. Das Erdgeschoss konnte über ein Rundbogenportal in der Nordmauer betreten werden - dieses Portal ist noch gut erhalten.
Die unmittelbare Umgebung der Mauerreste sind stark verwachsen. Ab und an erkennt man noch Steinhaufen und stark vermooste, mögliche Mauerreste.
Die Ruine findet ihr bei etwa Kilometer 5 unserer Wanderung 'Strass im Strassertal - Ruine Falkenberg - Elsarn - Strass'.