Mit den Schneeschuhen unterwegs
03 Dez 2023
von Bernhard Renner
Oberhalb des Fronbachs, der etwas weiter unterhalb in den Kamp mündet, etwa 1 km Luftlinie weit weg von Wegscheid, liegt abgelegen und kaum beachtet die Burgruine Rundersburg.
Heute war ein Besuch der Burgruine Rundersburg angesagt - über diese bin ich auf der Suche nach Ruinen in der Umgebung über den NÖ Atlas gestossen. Schon nach kurzer Recherche auf einschlägigen Plattformen war klar, dass ich den heutigen Herbsttag für eine Erkundsungstour nutzen möchte ...
Nur knapp 1 Autokilometer ausserhalb von Wegscheid in Richtung St. Leonhard am Hornerwald stellte ich mein Auto in einer möglichen "Parknische" ab um den Rest des Weges zu Fuss zurück zu legen. Die Koordinaten der Ruine, zumindest den geschätzten Standord, entnahm ich der Koordinaten-Abfrage, ebenfalls vom NÖ Atlas. Damit folgte ich einen Feldweg, der wohl unlogisch in die vermeintlich falsche Richtung führen sollte, aber schon nach wenigen Gehminuten einen Bogen in die richtige Richtung machte. Dieser Feldweg mündet dann am Waldrand in einen Hohlweg, der wohl kaum benutzt wird. Dank Garmin GPS Gerät konnte ich aber zumindest die Richtung korrekt einschlagen um dann im Zweifelsfall abseits des Weges zur Ruine zu gelangen - denn warum sollte man Burgmauern im Wald übersehen können?
Und ich hatte recht mit der Richtung und der Annahme, dass man das Mauerwerk, zumindest während dieser Jahreszeit, bei wenig Blattwerk, sehen müsse - etwas oberhalb der Ruine querte ich dann das Waldfeld um auf die Ruine zu gelangen, welche durch gut erkennbare Burggräben erreichbar ist.
Einmal in der Burganlage "drinnen", erkennt man auch sehr gut das mögliche, damalige Ausmass der Burg - einige Mauern der Gebäude, möglicherweise des Burgfriedes und der Aussenmauern sind gut erhalten und ragen noch erkennbar aus den Boden.
Auch die Erkundung ausserhalb, entlang der Burggräben lässt die Grösse der Anlage gut erkennen.
Sowohl innen als auch aussen ist Vorsicht geboten und Trittsicherheit von Nöten. Auch bedingt dadurch, dass sich aktuell sehr viel Laub am Boden befindet, erkennt man nur schwer "Löcher", Steine und/oder Unebenheiten beim Gehen. Ob sich noch mögliche Keller oder Gewölbe in der Anlage befinden, ist nicht zu erkennen - sodass auch in diese Richtung Obacht oberstes Gebot sein sollte.
Entlang der Aussenmauer überraschte mich Rascheln im Laub ... auf eine Länge von etwa 20 Metern konnte ich 3 Feuersalamander beobachten, die allesamt in träger aber doch ihrerseits agiler Art versucht hatten sich in den Mauerresten vor mir zu verstecken.
Geschichtliches (Informationen aus diversen einschlägigen Internetplattformen):
In Altenburger, Heiligenkreuzer, Lilienfelder und St. Bernharder Urkunden werden um 1182 bis 1270 die Namen der Burg genannt. Um 1293 stirbt die Familie Ronberger aus und die Burg verödet. Der Sitz fällt an die landesfürstlichen Herrschaften Gars und 1681 an die Herrschaften von Idolfsberg. 1895 wird der der Waldbesitz von den Grafen Hoyos-Sprinzenstein erworben - und heutiger Eigentümer ist Dr. Bernhard Hoyos.
Vielfach wir die Rundenburg als älteste Ruine im Kamptal vermutet.
(Quellen: wehrbauten.at und http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/1833)