Mit den Schneeschuhen unterwegs
03 Dez 2023
von Bernhard Renner
Der ursprünglich Plan für Sonntag den 27.10.2019 war es, den Schneeberg mit der Salamanderbahn aufwärts und dann zu abwärts zu begehen. Doch leider hatten wir diesesmal nicht das Glück, dass wir freie Plätze ohne Anmeldung ergattern konnten. Somit machten wir uns auf den Weg nach Losenheim um dort mit dem Sessellift zum Einstieg in den Fadensteig zu gelangen.
Losenheim liegt ca. 6km von Puchberg weg und bietet ein kleines Skigebiet mit Liftanlagen für den Wintersport. Im Sommer aber tummeln sich dort Touristen mit fast dem identen Ziel: rauf auf den Berg um die Aussicht zu geniessen.
Das Wetter war herrlich, die Luft super klar und ewig tolle Aussicht ins Land.
Mit der Seilbahn ging's ein paar Minuten rauf auf 1235m - knapp unter der Edelweiss Hütte um dort den Einstieg zum gelb markierten Steig, den Fadensteig, zu beginnen.
Das Schild 'Nur für Geübte!' hatte ich mal sicherheitshalber ignoriert und Sonja ebenso sicherheitshalber nicht gezeigt :-)
Durch einen steilen, mit Wurzelwerk und Steinen bespickten Steig gelangt man über die Baumgrenze zum schroffen Gestein, wo es dann hurtig mit viel Kletterei weiter geht. Durchwegs gutes Schuhwerk, gute Trittsicherheit und entsprechende Kondition ist hier mit zu bringen.
Die Wege sind gut markiert und soweit ausgetreten, sodass man den Weg nicht verfehlen kann.
Weiter oben dann gelangt man über Schutt-/Geröllstücke immer höher in die Felswand die man mit Stahlseilen in den Felswänden gesichert begehen kann. Hier wird dann auch schon etwas Geschick beim "Klettern" abverlangt - nein, Klettern wäre übertrieben - aber man muss sich den richtigen Weg über Felsen die um ein Vielfaches höher als normale Treppen sind, bahnen.
Sonja merkte mit jedem Meter, dass die Grenze des Möglichen schon fast überschritten sei - aber sie hielt durch und wir machten noch einige Höhenmeter.
Kurz vorm Ausstieg aus der Felswand, dort wo es in die "flache Hochebene" übergeht unterhielten wir uns ein wenig mit einem Paragleiter, der mit leichtem Gepäck (ca. 13kg) nach oben zum Absprung unterwegs war. Ihn fragten wir auch, wie denn die nächsten Höhenmeter so aussehen werden.
» es sollten nur noch wenige Meter bis zum Ausstieg sein um dann in die "flache Hochebene" zu gelangen. Von dort weg würde es noch ca. 45 Minuten dauern bis wir bei der Fischerhütte anlangen werden.
Der Abstieg wäre dann wieder über diesen Weg hier möglich oder aber über zwei weitere Abstiege, die aber nicht minder einfacher wären und ggf. von der Zeit ca. 2 Stunden in Anspruch nehmen würden.
Das war der Moment, wo wir entschieden aus Konditionstechnischen und Zeitgründen die Umkehr anzutreten und den Weg - den wir zu gut 3/4 erleidigt hatten - wieder retour zu klettern.
Der Abstieg war etwas aufwändiger als der Aufstieg - müde und die Konzentration liess nach. Sodass schon mal ein kleiner Fehler Sonja zu Fall gebracht hatte.
Gegen 15:30 Uhr aber waren wir wieder bei der Bergstation des Sesselliftes angekommen, wo wir uns in der Edelweiss Hütte ein gutes Mahl und ein Getränk gönnten.
Was nehmen wir mit vom unvorbereiteten Trip?
Sonja sagt, sie würde diese Tour nicht mehr gehen/klettern wollen - denn Wandern ist dies definitiv nicht!
Ich würde das ganze Stück nochmals gehen/klettern, aber aufgeteilt auf eine Tagestour, damit ausreichend Zeit bleibt. Eine Idee wäre zum Beispiel den Aufstieg über den Fadensteig zur Fischerhütte zum machen um dann den Schneeberg zum Waxriegel zu begehen und dort mit der Salamanderbahn runter oder sogar noch zu Fuss den Abstieg machen.
Was bei dieser Möglichkeit bleibt, ist die Überlegung, wie man von Puchberg nach Losenheim zurück kommt ;-)