Wie war's dort?

Zeit ist zu kostbar um sie nicht zu nutzen ...

Wöllaner Nock - Alpinrunde

von Bernhard Renner

Die Wöllaner Nock - Alpinrunde, eine Tour mit vier 2.000er und einer Talwanderung. Diese Runde in den Nockbergen, in Kärtnen, war unsere heutige Wandertour. Schlechtes Wetter liess uns unsere Stimmung aber nicht vermiesen.

Eigentlich hatte die heutige Wettervorsage doch noch humanes Alpinwetter angesagt. Aber schon nach der Mittelstation der Berggondelbahn, rauf zur Bergstation Kaiserburg, erkannten wir, dass es doch nicht so sonnig wie am Vortag werden wird. Und dies bewahrheitete sich dann auch sogleich beim Aussteigen ... starker kühler, unangenehmer Wind gepaart mit grauen tiefhängenden Wolken zeigten uns, dass die Tour etwas anstrengender werden würde. Doch wir liessen uns nicht davon beirren, wählten entsprechende Wanderkleidung und auf gings!

Der erste Anstieg ging rauf auf den Wöllaner Nock, ein steiniges Hochplateau auf 2.145m. Fast Menschenleer und mystisch wirkte der Ort auf uns, da das Wolkenfeld mit stetigem Wind über dem Gipfel hingen. So gab's rasch einen Eintrag im Gipfelbuch, ein Selfie und schon ging's der Route weiter. Diese führte uns fast eben, entlang einer Weide zum Vorderer Wöllner Nock. Der zweite Gipfel, den wir heute bezwingen sollten - nicht minder einsamer standen wir hier, auf 2.090m. Etwas aufgelockerter nahmen wir die tiefen Wolken hier wahr - durch den starken Wind wanderten sie aber auch rasch wieder weiter. Glücklicherweise war die Wetterlage wohl unangenehm, aber nicht unerträglich kalt.

Nun ging's dem Pfad weiter. Das nächste Wanderstück ging wohl bergab, aber doch langes Stück mit bis zu 35% Gefälle ... da wünschten wir uns dann schon baldigst unten zu sein ;-)
Entlang einer Forststrasse führte die Route weiter runter bis auf 1.720m - eine Alm mit Kuh- und Pferdewirtschaft. Hier konnten wir dank der offenen Wolkendecke den blauen Himmel geniessen und Kraft für die nächsten Anstieg sammeln. Denn schon bald ging's wieder bergauf. Ein Pfadstück mit bis zu 25% Steigung dabei führte uns rauf auf das nächste Plateau. Mit 2.046m ist dies die dritte Erhebung mit über 2.000m - das Pfaffeneck. Von hier aus erhascht man dann auch schon wieder die Bergstation Kaiserburg.

Das letzte Stück, rüber zum vierten Gipfel, begeht man fast bequem - kaum schwierig zu gehen, kaum bergauf und das "Ziel" im Auge, gelangt man zum Gipfelkreuz des Gipfels Kaiserburg auf 2.055m. Dort aber waren soviele "Bergwanderer" mit "Sandalen" unterwegs, dass wir lange hätten warten müssen, um ein eigenes Bild aus der Kamera, mit uns zu erhaschen. So beschlossen wir uns in der Gastro aufzuwärmen bevor wir den Weg ins Tal beginnen.
Bis hierher waren wir etwa 3 Stunden bei durchwachsenem Wetter und einer Wegstrecke von etwa 8 Kilometer unterwegs - der Weg ins Tal, zu Fuss, sollte möglich sein.

Nach unserem Mittagessen machten wir uns auf den Weg runter ins Tal. Der Plan war, dass wir mal bis zu Mittelstation gehen wollen um dann zu sehen, ob der Rest der Strecke noch weiter per pedes möglich ist, oder ob wir doch die Karte für die Gondel nutzen müssen.
Der Weg führt quasi schnurgerade nach unten - gut markiert und verwurzelt durch den Wald. Mit Gefälle von bis zu 36%, im Schnitt gut 15 bis 20%, erwanderten wir das ganze Stück runter ins Tal. Mit einer Gesamtlänge von etwa 10 Kilometer ist diese Strecke aber wohl die anstrengeste des Tages gewesen - ständiges bergab-Gehen macht nicht wirklich viel Spass.

Trotz schlechterem, durchwachsenem Wetter war es eine herrliche und angenehm zu gehende Tour. Durchwegs gut gekennzeichnet. Durchwegs durch die Almenlandschaft mit viel Weidevieh. Genial schöne Landschaft und Ruhe pur!

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