Rauf auf den Nebelstein
17 Jun 2023
von Bernhard Renner
Und wieder war da ein herrlicher Wandertag im Waldviertel - vom Nebelstein über Harbach auf den Mandelstein und wieder zurück. Sonne, Wolken und ein kleinwenig Wasser von oben, aber trotzdem eine wunderbare Wanderung.
Die Tour, die ich bereits via Komoot vorbereitet hatte, sollte eine nicht allzu leichte werden. Die Tagestemperaturen, die Streckenlänge und die gesamten Höhenmeter, die zurück gelegt werden sollten. Aber alles in allem hat's ja dann doch super funktioniert :-)
Gestartet sind Sonja und ich am Parkplatz zum Nebelstein. Ein kurzer Fussmarsch rauf auf den Gipfel und schon konnten wir bei herrlich blauem Himmel die Vormittagssonne und die Aussicht rein ins Land geniessen. Über einen nur kurzen steileren Abstieg ging es dann schon wieder eher gemütlich auf Forstwegen bis Maissen weiter. Vorbei an der Moorkugel, wo wir uns ein wenig genauer umsahen - hier wurde eine echt nette Möglichkeit geschaffen um Wissen zu vermitteln. Wer hier schon durstig ist, kann nur wenige Gehminuten später auch bei der 'Moor Bar' einkehren ;-)
Oberhalb von Maissen kommt man an der nicht übersehbaren gelben Ortskapelle Maissen vorbei. Schon um 1826 erbaut sieht diese toll renoviert und gut erhalten aus. Von hier aus geht's wieder durch Waldpfade etwas steiler bergab.
An der Bundesstrasse, gleich unterhalb des Märchenhotels nutzte Sonja die Gelegenheit um auf dem Steinernen Hexenbesen davon zu reiten ... war wohl nix - der Stein ist angekettet. So gingen wir mal munter weiter. Durch Lauterbach durch, am Moorheilbad Harbach vorbei rauf nach Harbach. Ein netter, überschaubarer jedoch wunderschön gepflegter Ort.
Ausserhalb von Harbach folgen wir den Markierungen rauf zum Mandelstein. Der Weg/Pfad führt nun durch den Wald, meist stetig bergauf bis rauf zum Mandelstein. Am Mahnmal der Vertreibung 1945 vorbei geht's noch ein Stück höher bis zum Gipfelkreuz, wo wir unsere Mittagspause einlegten. Jause und Getränke und die Ruhe geniessen. Der Ausblick in unseren Nachbarstaat war heute klar - der Weitblick einfach schön.
Den Retourweg wählten wir leicht abgewandelt. So kamen wir auch an der „Fleischbank“ vorbei - eine Felsformation nur wenige Gehminuten unterhalb des Gipfels des Mandelsteins.
Die Bevölkerung hatten diese Felsformation "die Fleischbank" genannt. Ein Wilderer hatte hier das Fleisch der erlegten Tiere, sein Gewehr, Geld und Schmuck in einer Höhlennische versteckt. Natürlich gibt es hierzu noch eine weitere Sage ... die ihr aber am Besten selbst am Infoschild beim Zugang lest :-)
Der Weg zurück nach Harbach führt auf Asphalt, der Strasse entlang. Landschaftlich etwas mauer als der Aufstieg, aber doch erlebenswert.
Auch nahmen wir diesesmal nicht die Schleife über das Moorbad, sondern marschierten über den Kreisverkehr zurück nach Lauterbach. Auch hier wählten wir nicht den selben Rückweg, sondern vorbei an der Holzmühle, entlang des Nebelsteinweg I (der von der 17 in die 20 mündet). Wolkenfelder hatten bereits den Himmel verdunkelt und ab und an fiel auch schon mal ein Tropfen zu Boden. Sodass der Schritt hier entlang dann doch nochmals etwas schneller voran ging. Dieser Aufstieg zurück zum Parkplatz ist auch die leichtere Alternative. Bis Waldhäuser und noch ein paar Gehminuten weiter, führt die Strecke auf Asphalt - wohl stetig bergauf, aber doch einfach zu gehen.
Erst den letzten Kilometer marschiert man im Wald und auf Waldweg, vorbei an einer weiteren "Holzkonstruktion", dem Grenzblick. Von hier aus sieht man wieder rein ins Land, über Harbach drüber, rüber auf den Mandelstein. Schön nochmals zu sehen, wo wir heute schon unterwegs waren.
Nach nicht ganz 20 Kilometer und 600 Höhenmeter waren wir dann wieder zurück am Startpunkt - Parkplatz Nebelstein.
Die Runde war wohl anstrengend, aber durchaus gut begehbar. Durchwachsen, aber nie ein Stück des Weges, der nicht schaffbar gewesen wäre. Eine gute Mischung aus Wald-, Strassen- und Forstwegen. Landschaftlich wunderschön - und das Wetter war ... ja, ideales Wanderwetter.
Distanz: 19,4 km
Bergauf/Bergab: 570m/600m
Dauer: 5:50 Stunden
Empfehlung: klare Empfehlung für die Gegend „Zwischen Mandelstein & Nebelstein“